Drucksache: 22/10216 |
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Die seit 2020 geführte Diskussion über die Bismarck-Denkmäler in Hamburg oder auch die Forderung einiger Gruppen, Straßen, die nach kolonialbelasteten Personen oder Orten benannt worden sind, umzubenennen, zeigt, dass die Aufarbeitung des „kolonialen Erbes“ Hamburgs noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Verbannung von Gedenkstätten kann jedoch nicht im Sinne der Erinnerungskultur Hamburgs sein. Vielmehr muss über die koloniale Geschichte Hamburgs aufgeklärt und zum Nachdenken angeregt werden.
Ein Baustein für eine umfassendere Erinnerungskultur können Aufklärungs- beziehungsweise Informationsorte sein, die an oder bei den Gedenkstätten, wie zum Beispiel den Hamburger Bismarck-Denkmälern, aufgestellt werden und je nach örtlicher Gegebenheit entweder aus einer Informationstafel, welche mit kurzen übersichtlichen Textbeiträge den historischen Kontext darstellen und mittels QR-Codes auf vertiefende Informationen im Internet verweisen, oder größeren Ausstellungen über den kolonialen Hintergrund bestehen.
Bevor vonseiten der Politik entschieden werden kann, braucht es allerdings zunächst einen Überblick über die aktuellen Gedenkstätten mit kolonialer Geschichte.